Kapitelübersicht



7. Analyse eines Arbeitsgebietes
  7.1 Zielsetzung des Kapitels
  7.2 Komponenten des ASS-Konzepts
  7.3 Vorgehensweisen zur Ermittlung des benoetigten Arbeitsgebietes
  7.4 Vorgehensweisen zur Ermittlung von Schluesseln und Werten
  7.5 Arbeitsgebietsuebergreifende Definitionen und Auswertungen
  7.6 Das Problem zeitabhaengiger Schluessel
  7.7 ASS-Wertfestlegungen
    7.7.1 Werteart
    7.7.2 Anlieferungsart
  7.8 ASS-Werttypen
    7.8.1 Unabhaengig auswertbare Ist- und Soll-Werte
    7.8.2 Nur mit anderen Werten in Formeln auswertbare Umrechnungswerte
  7.9 Die Beruecksichtigung der ASS-Komponente Zeit







     7. Analyse eines Arbeitsgebietes


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Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis


                                                      7.1




     Zielsetzung des Kapitels


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Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
    Dieses Kapitel soll - ausgehend von den ASS-Grundbegriffen -
    Ansaetze und Vorschlaege aufzeigen, die dem ASS-Anwender
    auf der Suche nach dem fuer ihn richtigen Arbeitsgebiet und
    den dazu passenden Komponenten hilfreich sein koennen.


    Ein grosser Vorzug von ASS besteht darin, dass es dem Anwender
    bei der Gestaltung eines Arbeitsgebietes hinsichtlich des
    Volumens und der inhaltlichen Zusammensetzung der Daten
    enorme Freiheiten bietet. Diese Freiheiten muessen vom
    ASS-Anwender genutzt werden, um sein Arbeitsgebiet moeglichst
    genau an die Gegebenheiten und Beduerfnisse seines Unternehmens
    anzupassen. Je exakter diese Abstimmung getroffen wird, desto
    erfolgreicher wird die Arbeit mit ASS. Daher kommt bei der Anlage
    eines Arbeitsgebietes der der eigentlichen Definition voraus-
    gehenden Analysearbeit entscheidende Bedeutung zu. Wir koennen
    an dieser Stelle infolge der eben angesprochenen Gestaltungs-
    moeglichkeiten und der erforderlichen Beruecksichtigung der
    Situation des jeweiligen Anwenders kein Patentrezept geben.


    Die im folgenden beschriebenen Wege zur Einrichtung eines
    Arbeitsgebietes koennen nur Entscheidungshilfen sein, die keines-
    falls Anspruch auf Ausschliesslichkeit oder Vollstaendigkeit er-
    heben.


    Die technische Seite, wie ein Arbeitsgebiet mittels Online-
    Dialog ST06 einzurichten ist, wird im Handbuch 'Einrichten
    eines Arbeitsgebietes' ausfuehrlich beschrieben.




                                                      7.2




     Komponenten des ASS-Konzepts


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Stichwortverzeichnis
    Aus der Analyse verschiedener Statistiken ergeben sich folgende
    drei Faktoren, die in jeder statistischen Information anzutreffen
    sind:
    In jeder Statistik wird ein Zeitbezug ausgedrueckt, um den
    Zeitpunkt oder Zeitraum zu praezisieren, fuer den die
    statistische Aussage Gueltigkeit hat. Von wesentlichem Interesse
    sind naheliegenderweise bei jeder statistischen Information die
    wert-, mengen- oder groessenbezogenen Daten. Schliesslich
    beinhalten Statistiken noch beliebig viele Selektions- oder
    Gruppierungsbegriffe, ueber die eine Aufteilung beziehungsweise
    Zusammenfassung der eben genannten numerischen Kategorien erzielt
    wird. Ein kleines Beispiel soll dies verdeutlichen:


    Beispiel:
    ---------
    In der Geschaeftsstelle Hannover waren im ersten Halbjahr 2000
    70 Auszubildende beschaeftigt, davon sind 30 weiblich.


    Bei der Analyse der oben angesprochenen Faktoren ist unschwer
    der Zeitraum 'erstes Halbjahr 2000' zu erkennen.
    Etwas schwieriger ist die Einstufung unter die uebrigen Faktoren.
    Die Zahlen 70 und 30 praezisieren Mengen, die mit dem Begriff
    ANZAHL AUSZUBILDENDER' ueberschreibbar sind. 70 ist die
    Gesamtzahl der Auszubildenden, 30 eine Auswahl aus der
    Gesamtzahl, die ueber den allgemeinen Begriff GESCHLECHT und
    dessen konkreten Inhalt WEIBLICH erzielt wird. Analog koennte man
    ueber den Begriff GESCHLECHT eine weitere Auswahl aus der
    Gesamtzahl von 70 treffen, wenn statt WEIBLICH jetzt der Inhalt
    MAENNLICH genommen wird. Es ergibt sich dann die Zahl maennlicher
    Auszubildender in der Geschaeftsstelle Hannover im ersten
    Halbjahr 2000. Zielt man nur auf die Gesamtzahl aller
    Auszubildender ab, so wird der Selektionsbegriff GESCHLECHT
    einfach aus der statistischen Anforderung herausgenommen. Am
    Datenbestand und somit an der numerischen Groesse ANZAHL
    AUSZUBILDENDER aendert diese Massnahme nichts. Es sind
    weiterhin 30 weibliche und 40 maennliche Auszubildende. Diese
    Zahlen koennen aus den vorhandenen Daten durch die Aufnahme des
    Selektionsbegriffes GESCHLECHT und die Inhalte MAENNLICH und
    WEIBLICH jederzeit geliefert werden.





    Nur der von der Statistik betrachtete Ausschnitt hat sich
    geaendert. Der nun fehlende Begriff GESCHLECHT fuehrt zu einer
    Zusammenfassung. Betrachten wir dieses kleine Statistik-Beispiel
    aus der Warte der Unternehmensleitung, die auch mit Personal-
    fragen der Geschaeftsstellen Muenchen und Hamburg konfrontiert ist,
    so ist leicht vorstellbar, dass die bisher gezeigte statistische
    Auswertung auf Geschaeftsstellenebene nicht ausreicht.


    Der verantwortliche Personalfachmann moechte vielleicht
    zusaetzlich erfahren, wieviele Auszubildende das Unternehmen
    insgesamt hat, und wieviele davon weiblichen oder maennlichen
    Geschlechts sind. Es muss also noch ein weiteren Begriff gefunden
    werden, ueber den bei Bedarf nach einer oder mehreren
    Geschaeftsstellen selektiert werden kann, bzw. ueber dessen
    Ausklammerung in Statistiken eine Zusammenfassung aller
    Geschaeftsstellen erreicht werden kann. Als umfassenden Begriff
    koennte man sich GESCHAEFTSSTELLEN vorstellen, konkrete
    Inhalte dazu waeren z. B. Hamburg, Hannover und Muenchen.
    Alle diese bisher analysierten Komponenten und Wesensmerkmale
    statistischer Aussagen finden sich im ASS-Konzept wieder. Es sind
    im wesentlichen drei Komponenten:


    - die Komponente ZEIT
    - die Komponente WERT
    - die Komponente SCHLUESSEL


    Soll ASS die Beziehung zu den im Beispiel gebrauchten Begriffen
    herstellen, so ist mit ZEIT der dort angesprochene Zeitraum- oder
    Zeitpunktbezug der statistischen Aussage gemeint. Als WERT im
    Sinne von ASS sind die mengen-, wert- und groessenbezogenen
    Statistikdaten zu verstehen, z. B. ANZAHL AUSZUBILDENDER. Werte
    sind somit Daten, die ein Mess-, Zaehl- oder Schaetzergebnis
    wiedergeben. Werte besitzen eine tatsaechlich ausgedrueckte oder
    nur gedachte Wertedimension, z. B. DM, Stueck, Liter, Personen
    usw., nach der sie zu interpretieren sind.


    SCHLUESSEL hingegen sind abstrakte Begriffe, die mehrere konkrete
    Inhalte zusammenfassen. Ueber diese Schluessel und ihre Inhalte
    kann in der oben gezeigten Weise eine Selektion bzw. Zusammen-
    fassung der Werte einer Anforderung vorgenommen werden.
    Im ASS-Sprachgebrauch sind die konkreten Schluesselinhalte
    SCHLUESSELAUSPRAEGUNGEN oder einfach AUSPRAEGUNGEN. Das
    obige Beispiel enthaelt folgende Schluessel und Auspraegungen:





    Schluessel                             Auspraegungen
    ----------                             -------------


    GESCHLECHT                              WEIBLICH
                                            MAENNLICH


    GESCHAEFTSSTELLE                        HAMBURG
                                            HANNOVER
                                            MUENCHEN


    Im Gegensatz zu den Werten stellen Schluessel und Auspraegungen
    keine Groessen dar, mit denen man Rechenoperationen durchfuehrt,
    auch wenn die Auspraegungen eines Schluessel durchaus numerischen
    Inhalt haben koennen. Es macht wohl Sinn, zum Beispiel die Zahl
    maennlicher und weiblicher Auszubildender zu addieren, um so die
    Gesamtzahl zu erhalten. Doch es ist kaum sinnvoll, die numerischen
    Auspraegungen des Schluessels POSTLEITZAHL z. B. 80333, 57518
    und 40710 aufzuaddieren oder irgendwelche Rechenoperationen mit
    den Auspraegungen eines Schluessels JAHRGANG z. B. 1970, 1971
    durchzufuehren.


    Es ist in der ASS-Statistikauswertung zwar moeglich, eine
    Summenformel '1970' + '1971' anzufordern.
    Doch in diesem Fall wird keineswegs eine Summierung der
    Auspraegungen vorgenommen. Vielmehr werden die zu den
    Auspraegungen gespeicherten Werte addiert. Im Gegensatz zu den
    Werten stellen Schluessel, auch wenn ihre Inhalte Zahlen sind,
    keine numerischen Groessen dar, die in erster Linie auf ihre
    Mess- oder Zaehlbarkeit abzielen.   Schluessel und
    Schluesselauspraegungen verkoerpern Kriterien, nach denen
    ein an sich gleichbleibender Gesamtbetrag eines Wertes in
    - je nach Umfang der gewuenschten Schluessel und Auspraegungen -
    verschieden viele und verschieden grosse Teilmengen
    aufgeteilt wird.


    Die bisher aufgefuehrten ASS-Komponenten liessen sich durchwegs
    aus bestehenden Statistiken ableiten. Das ARBEITSGEBIET stellt
    nun eine Komponente dar, die in anderen Statistiken nicht
    anzutreffen ist.


                                                      7.3




     Vorgehensweisen zur Ermittlung des benoetigten Arbeitsgebietes


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    Der Begriff des Arbeitsgebietes ist ASS-spezifisch. Und oft ist
    die Herleitung einer solchen Einheit kompliziert.
    Als Erstes bietet sich das bisher praktizierte Gliederungs-
    prinzip als Ausgangspunkt an. Erscheinen die hier auftretenden
    Einheiten fuer eine Zuordnung auf ASS-Arbeitsgebiete geeignet,
    so ist die Festlegung der gewuenschten Arbeitsgebiete einfach.


    Jedoch ist eine kritiklose Uebernahme bisher gepflegter Strukturen
    auf das ASS-Arbeitsgebiets-Konzept nicht immer zu empfehlen.
    Eventuell ist es besser, bisher aus technischen Gruenden oder
    wegen der Zustaendigkeiten getrennt gehaltene, statistische
    Einheiten unter einem Arbeitsgebiet zusammenzufassen.


    So ist die Pflege der Daten wesentlich einfacher zu handhaben,
    ohne dass auf irgendwelche bisher gebrauchten Statistiken
    verzichtet werden muss oder dass irgendeine Beeintraechtigung
    der Zustaendigkeiten in Kauf genommen werden muss.
    Erscheint die Ableitung der ASS-Arbeitsgebiete aus den bisher
    gepflegten Strukturen des jeweiligen Statistikwesens nicht
    sinnvoll, so kann alternativ bei der Einteilung der Arbeitsgebiete
    die Situation des Unternehmens als Grundlage dienen.
    Eventuell koennen die betriebliche Struktur oder die im Unternehmen
    repraesentierten Sparten einen Loesungsansatz bieten.
    Fuehrt auch dieser Weg zu keinem brauchbaren Ergebnis, so bietet
    sich an, aus der Art der gewuenschten Statistiken geeignete
    Arbeitsgebiete abzuleiten.
    So koennten Arbeitsgebiete erschlossen werden, die alles vereinen,
    was z. B. mit Verkaufsstatistiken oder Schadenstatistiken zusammen-
    haengt.


    Ausserdem koennte die Einteilung in Arbeitsgebiete ueber die
    Art der Werte vorgenommen werden: Das Resultat waere ein
    Arbeitsgebiet, das nur Bewegungswerte aufnimmt und daher auf
    Bewegungsstatistiken abzielt.
    Ein zweites Arbeitsgebiet koennte analog dazu Bestandsstatistiken
    zum Inhalt haben.


                                                      7.4




     Vorgehensweisen zur Ermittlung von Schluesseln und Werten


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Stichwortverzeichnis
    Zwei Vorgehensweisen sind denkbar:
    Die erste Methode sieht vor, dass man vom Primaerdatenbestand
    ausgeht und daraus alle irgendwie als Schluessel oder Werte
    denkbaren Kategorien uebernimmt. Auf diese Weise wird jedes
    Risiko vermieden. Statistiken, die vielleicht jetzt noch nicht
    gebraucht werden, koennen spaeter jederzeit hinzugenommen
    werden. Denn bei der Auswahl der Schluessel und Werte wird das
    gesamte Statistikwesen beruecksichtigt und nicht nur die Belange
    einiger, im Augenblick geplanter, statistischer Anforderungen.


    Diese Methode ist wegen dieses Sicherheitsaspektes vor allem
    am Anfang der Beschaeftigung mit ASS zu empfehlen, wenn die
    Zusammensetzung der aus dem Arbeitsgebiet zu beziehenden
    Statistiken noch nicht genau feststeht.
    Aber der Speicherplatzaufwand ist in diesem Fall relativ hoch.
    Mit der Erfahrung aus dem Praxiseinsatz kann aber spaeter leicht
    festgestellt werden, welche Schluessel- und Wertedefinitionen nun
    voellig ueberfluessig sind und somit nur unnoetig Speicherplatz
    verbrauchen. Eine Loeschung solcher nicht gebrauchter Begriffe
    und Daten ist nachtraeglich immer moeglich und ohne groesseren
    Aufwand zu bewerkstelligen.
    Werden aber fuer neu hinzugekommene Statistiken zusaetzliche
    Schluessel oder Werte benoetigt, so ist eine nachtraegliche
    Definition in einem kleineren Rahmen zwar auch moeglich,
    erfordert aber erheblichen Aufwand und kann unter Umstaenden eine
    voellige Reorganisation der eingespeicherten Daten nach sich
    ziehen.
    Es ist auf jeden Fall leichter, zu viel gespeicherte
    Daten wieder zu loeschen, als nicht gespeicherte Daten
    nachtraeglich und eventuell rueckwirkend aufzunehmen.


    Die zweite Methode sieht eine ganz bewusste Reduzierung der
    Schluessel und Werte auf das unbedingt benoetigte Mass vor. Man
    geht hier nicht vom Datenbestand, sondern von den Beduerfnissen
    der geplanten Statistiken aus. Die Fragestellung ist hier also
    nicht, welche Schluessel und welche Werte lassen sich aus dem
    gesamten statistischen Datenbestand ableiten, sondern: welche
    Schluessel und welche Werte werden fuer die zukuenftigen, in
    ihrem Aufbau und in ihrer Zahl schon ganz genau feststehenden
    statistischen Anforderungen benoetigt. Der Sicherheitsaspekt ist
    in diesem Fall nicht gegeben. Ein Anwender, der nach dieser
    Methode vorgeht, muss davon ausgehen, dass sich die
    Zusammensetzung seiner Statistiken hinsichtlich zusaetzlicher
    Schluessel oder Werte, wenn ueberhaupt, nur unter groesserem
    Aufwand realisieren laesst. Allerdings kann ein Anwender, der
    dieses Sicherheitsrisiko bewusst in Kauf nehmen kann, weil er
    eben sicher weiss, dass sich an den Statistiken nicht mehr sehr
    viel aendern wird, sehr viel Aufwand an Speicherplatz und
    Einrichtungsarbeit sparen.


    Wie bei der Wahl des Arbeitsgebiets koennen wir auch bei der
    Entscheidung fuer eine dieser beiden Vorgehensweisen kein
    Patentrezept geben, da auch hier sehr stark die spezielle
    Situation des jeweiligen Anwenders hereinspielt.
    In der Regel empfehlen wir - vor allem bei entsprechender ASS-
    Erfahrung - einen Zwischenweg zu suchen, bei dem zwar nicht
    der gesamte Primaerdatenbestand beruecksichtigt wird, der aber
    doch erheblich mehr Informationen festhaelt, als eine strikte
    Auslegung der zweiten Methode zulassen wuerde.


                                                      7.5




     Arbeitsgebietsuebergreifende Definitionen und Auswertungen


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Stichwortverzeichnis
    Arbeitsgebiete duerfen sich hinsichtlich der verwendeten Werte,
    Schluessel und Zeitraeume durchaus ueberschneiden. Die Definition
    eines Schluessels oder Wertes als solches legt den entsprechenden
    Begriff noch nicht fuer die Verwendung in einem Arbeitsgebiet
    fest. Dies erfolgt erst durch die Definition des Arbeitsgebietes,
    bei der Zuweisung der verwendeten Schluessel und Werte. Es gibt
    also eine Gesamtmenge an ASS-Schluesseln und eine Gesamtmenge an
    ASS-Werten. Bei der Arbeitsgebietsdefinition weist man nun dem
    Arbeitsgebiet zwei Auswahlmengen aus diesen beiden Gesamtmengen
    zu. Diese Auswahlmengen koennen sich natuerlich, betrachtet man
    mehrere Arbeitsgebiete, in einem beliebig grossen Ausschnitt
    ueberschneiden.
    Obwohl das Arbeitsgebiet von der Strukturierung der erfassten
    Daten her gesehen, die hoechste logische Einheit darstellt,
    heisst das nicht, dass statistische Auswertungen ueber mehrere
    Arbeitsgebiete hinweg nicht moeglich sind. ASS laesst Statistiken
    zu, die auf bis zu fuenf Arbeitsgebiete bezugnehmen.




                                                      7.6




     Das Problem zeitabhaengiger Schluessel


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    Beispiel: ein Schluessel ALTERSTUFE. Fuer die Altersstufe 31 bis 35
    (Schluesselauspraegung) sind am 1.2.2000 genau 5000 Kunden
    ermittelt worden. Wenn nun an diesem Stichtag 800 dieser Personen
    35 Jahre alt waren, so wird dieselbe Statistik ein Jahr spaeter,
    ohne dass sich am Kundenbestand etwas geaendert hat,
    800 Personen weniger aufweisen, waehrend der Kundenbestand
    fuer die Altersstufe 36-40 sich um den entsprechenden Betrag
    erhoeht hat, ohne dass eine wirkliche Bestandsveraenderung
    aufgetreten ist. Die Versorgung eines derartigen Schluessel
    erfordert also zusaetzlichen Aufwand, der von den Gegebenheiten
    her eigentlich nicht gerechtfertigt wird. Denn nimmt man statt
    der Altersstufe das Geburtsjahr, so fehlt diesem neuen Schluessel
    diese ungewollte, zeitabhaengige Dynamik. Bei der Festlegung der
    Schluessel ist es daher ratsam, auf derartige unerwuenschte Be-
    gleiterscheinungen zu achten und sie, wenn moeglich zu vermeiden.
    Es sei denn, dieser zusaetzliche Aufwand muss in Kauf genommen
    werden, weil eben die Aussagekraft eines Schluessels ALTERSSTUFE
    hoeher ist als die eines Schluessels Jahrgang.




                                                      7.7




     ASS-Wertfestlegungen


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Stichwortverzeichnis
    Fuer jeden Wert im ASS-System ist eine Festlegung der Werteart
    an sich sowie der Anlieferungsart des Wertes speziell bei der
    Schnittstellenanlieferung fuer die Erst- und Folgeeinspeiche-
    rung erforderlich.


                                                      7.7.1




     Werteart


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Stichwortverzeichnis
    Die Werteart legt zunaechst fest, welche Art von Zeitbezug ein in
    den Summenbestaenden gespeicherter Wertinhalt repraesentiert:
    Je nachdem, ob ein Wertinhalt stichtags- oder zeitraumbezogen zu
    interpretieren ist, spricht man von einem Bestands- oder einem
    Bewegungswert. Bei einem Bewegungswert werden nur die in einem
    bestimmten Zeitraum aufgetretenen Veraenderungen festgehalten.
    Bei einem Bestandswert dagegen wird der tatsaechliche Bestand,
    der fuer einen bestimmten Tag ermittelt wurde, gespeichert.
    Dieser neue Bestand stellt die Summe aus dem urspruenglichen
    Bestand und den inzwischen aufgetretenen Bewegungen dar.
    Zusaetzlich kennzeichnet die Werteart eines Wertes auch dessen
    Verwendung in den Auswertungen. Im ASS-Konzept stehen den
    unabhaengig auswertbaren Werten sogenannte Umrechnungswerte
    gegenueber, die nur in Werteformeln in Zusammenhang mit
    unabhaengigen Werten eingesetzt werden koennen. Sie enthalten
    bestimmte Umrechnungssaetze, nach denen unabhaengige Werte in den
    Auswertungen neu berechnet werden, z. B. Waehrungskurse.


                                                      7.7.2




     Anlieferungsart


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Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
    Die Anlieferungsart beschreibt einen Wert hinsichtlich der
    Behandlung des Wertes bei der Einspeicherung seiner Inhalte in
    die ASS-Bestaende. Ueber die Anlieferungsart wird die Interpre-
    tation des Zeitbezuges der angelieferten Wertinhalte gesteuert.
    ASS-Werte koennen als stichtagsbezogene Bestandswerte oder als
    zeitraumbezogene Bewegungswerte angeliefert werden. Normaler-
    weise werden die Wertinhalte mit derselben Zeitbezugsart, mit der
    sie angeliefert werden, auch gespeichert. Soll ein Wert aber als
    Bestandswert festgehalten werden, so kann er, nach erfolgter
    Ersteinspeicherung, auch als Bewegungswert angeliefert werden.
    Bei der Einspeicherung wird dann aus dem schon vorhandenen
    Bestand und den neu angelieferten Bewegungen der neue Bestand
    abgeleitet.
    Neben dieser Art des Zeitbezuges legt die Anlieferungsart auch
    die Art der Einspeicherung und Pflege eines Wertes fest. So
    werden im ASS-System Werte unterschieden, die nur im BATCH
    eingespeichert werden koennen und Werte, die auch ONLINE gepflegt
    werden koennen. Da ein Wert, der ONLINE gepflegt werden kann,
    notwendigerweise wegen des Erfassungsaufwandes keine grossen
    Datenmengen beinhalten darf, normale IST-Werte aber in der Regel
    diese Voraussetzung nicht erfuellen, werden vor allem Plan- oder
    Sollwerte und evtl. Umrechnungswerte fuer Wertumrechnungen im
    Dialog verwaltet oder vorgegeben. In der ASS-Terminologie handelt
    es sich um "Vorgabewerte", wenn Werte aufgrund ihrer Anlieferungs-
    art die Moeglichkeit der ONLINE-Pflege besitzen.


                                                      7.8




     ASS-Werttypen


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Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
    Aus den verschiedenen Kombinationsmoeglichkeiten von Werte- und
    Anlieferungsart laesst sich eine entsprechende Zahl von Werttypen
    ableiten. Bei der Werteanalyse sollte zunaechst die Art der
    Verwendung eines Wertes in der Auswertung bestimmt werden:
    Soll der Wert fuer sich allein aussagekraeftige Inhalte
    repraesentieren oder sollen seine Inhalte Umrechnungssaetze fuer
    andere Werte darstellen? Die zusaetzlichen Aussagen von Werte-
    und Anlieferungsart unterteilen diese zwei Kategorien in je vier
    Untergruppen.


                                                      7.8.1




     Unabhaengig auswertbare Ist- und Soll-Werte


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Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
    Zu dieser Hauptgruppe der ASS-Werte zaehlen alle in statistischen
    Auswertungen eines Unternehmens auftretenden mess- oder
    zaehlbaren Wertgroessen, z. B. Anzahl Kunden, Anzahl Vertraege,
    Leistung, Soll-Leistung. Die Inhalte von Ist- und Soll-Werten
    werden nach den jeweiligen Schluesselinhalten aufgegliedert
    gespeichert. Das Weglassen bzw. Anfordern von Schluesselinhalten,
    nach denen der Wert ausgepraegt vorliegt, fuehrt in der
    Auswertung zu einem Zusammenfassen bzw. Auffaechern des
    betreffenden Wertes. Fuer Auswertungen mit Schluesseln, nach
    denen der Wert nicht eingespeichert vorliegt, steht der Wert in
    der Regel nicht zur Verfuegung (Ausnahme: Auswertung ueber
    mehrere Arbeitsgebiete mit nicht gemeinsamen Schluesseln).
    Werte dieser Gruppe koennen fuer sich allein oder in Formeln
    zusammen mit anderen Werten ausgewertet werden. Aus den weiteren
    Festlegungen von Werteart und Anlieferungsart ergeben sich
    folgende Untergruppen:


    1. Im BATCH gepflegte, allein auswertbare Bestandswerte
    2. Im BATCH gepflegte, allein auswertbare Bewegungswerte
    3. Im ONLINE gepflegte, allein auswertbare Bestandswerte
    4. Im ONLINE gepflegte, allein auswertbare Bewegungswerte


    Da an wirkliche Planwerte sehr haeufig die Anforderung gestellt
    wird, dass sie moeglichst schnell und einfach zu aendern sein
    sollen, werden Soll-Werte in der Regel als ONLINE zu pflegende
    Werte definiert.


                                                      7.8.2




     Nur mit anderen Werten in Formeln auswertbare Umrechnungswerte


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    Diese Gruppe von Werten bietet fuer die Umrechnung bestimmter
    anderer Werte Berechnungssaetze. Umrechnungswerte koennen
    ebenfalls nach bestimmten Schluesselinhalten gespeichert werden.
    Allerdings sind diese Werte auch fuer Schluesselinhalte
    verfuegbar, nach denen sie gar nicht selektiert vorliegen. Wird
    in einer Anforderung ein Umrechnungswert in Zusammenhang mit
    einem Schluessel angesprochen, nach dem der Wert ausgepraegt vor-
    liegt, so werden die jeweiligen Inhaltsanteile, die zu den
    einzelnen Auspraegungen dieses Schluessels vorliegen, fuer die
    Berechnung herangezogen. Fuer alle Schluesselkombinationen, die
    die gleiche Auspraegung dieses einen Schluessels enthalten, wird
    derselbe Wertinhalt angesprochen, da der Wert ja nicht nach den
    Auspraegungen der anderen Schluessel ausgepraegt ist. Weglassen
    oder Setzen von Inhalten dieses Schluessels fuehrt zur Kumulation
    bzw. Auffaecherung des Wertes, nicht aber das Weglassen oder
    Setzen von Inhalten anderer Schluessel, nach denen der Wert nicht
    ausgepraegt vorliegt. Wird der Schluessel, nach dem der Umrech-
    nungswert selektiert gespeichert ist, nicht angefordert, so wird
    der Wert ueber diesen Schluessel kumuliert, d. h. fuer alle
    Schluesselkombinationen gilt dann dieser kumulierte Gesamtwert.
    Aus den weiteren Festlegungen von Werteart und Anlieferungsart
    ergeben sich folgende Untergruppen:


    1. Im BATCH gepflegte, nur zur Umrechnung eines anderen Wertes
       zu verwendende Bestandswerte
    2. Im BATCH gepflegte, nur zur Umrechnung eines anderen Wertes
       zu verwendende Bewegungswerte
    3. Im ONLINE gepflegte, nur zur Umrechnung eines anderen Wertes
       zu verwendende Bestandswerte
    4. Im ONLINE gepflegte, nur zur Umrechnung eines anderen Wertes
       zu verwendende Bewegungswerte




                                                      7.9




     Die Beruecksichtigung der ASS-Komponente Zeit


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Stichwortverzeichnis
    Die Werteunterscheidung nach Bewegung und Bestand bedingt auch eine
    entsprechende Unterscheidung des zeitlichen Aspekts in Zeitraum und
    in Zeitpunkt. Wie schon angesprochen, beziehen sich Bestaende immer
    auf einen Zeitpunkt (Stichtag), Bewegungen nehmen hingegen auf
    einen Zeitraum Bezug.
    Der kleinste Zeitraum, der fuer Auswertungen gewaehlt werden kann,
    ist ein Monat und ab Version 7.30 ein Tag. Bestehende
    Monatsarbeitsgebiete koennen einmalig mit PCL1011 auf
    Tagesarbeitsgebiete umgestellt werden.


    Die Aktualitaet der eingespeicherten Daten wird durch die
    Haeufigkeit der Folgeeinspeicherung bestimmt. Ueblicherweise wird
    im Monatsrhythmus einmal monatlich eingespeichert, doch spricht
    nichts dagegen, bei entsprechendem Bedarf, taeglich
    Einspeicherungen vorzunehmen. ASS erlaubt es, die monatliche
    Einspeicherung in beliebig vielen Portionen an verschiedenen Tagen,
    also auch taeglich, vorzunehmen.
    Der Zeitpunkt, auf den Bestandswerte bezogen sind, ist der
    Stichtag, an dem die Daten fuer die Schnittstelle zusammengestellt
    wurden. Wird am 2. Februar eine Einspeicherung fuer den Monat
    Januar vorgenommen und die Bestandswerte der Schnittstelle
    enthalten die Bestaende, die am 28. Januar angefallen waren, so ist
    der 28. Januar der Bezugszeitpunkt fuer Bestandswerte des Monats
    Januar.
    Pro Arbeitsgebiet wird ein ASS-Statistikjahr definiert. Dieses kann
    zwischen 12 und 16 Monate umfassen.





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