Kapitelübersicht
19 Logische Arbeitsgebiete
Kap. 19
Logische Arbeitsgebiete
Kapitelübersicht
Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Ein logisches Arbeitsgebiet ist die Zusammenfassung mehrerer
"normaler" Arbeitsgebiete unter einem anderen (logischen)
Arbeitsgebiet. Sie koennen mit Hilfe der ST06 erfasst werden.
Hierbei steht fuer die Arbeitsgebietsnummern der Bereich von
1 bis 999 zur Verfuegung (es duerfen also Nummern verwendet
werden, die groesser sind als die groesste zulaessige
Arbeitsgebietsnummer der "normalen" Arbeitsgebiete).
"Normale" Arbeitsgebiete werden i.f. auch als physikalische
Arbeitsgebiete bezeichnet.
Es duerfen nur Arbeitsgebiete unter einem logischen
Arbeitsgebiet zusammengefasst werden, die "strukturgleich"
sind. Strukturgleich bedeutet im einzelnen:
- Ein und derselbe Wert muss in allen physikalischen
Arbeitsgebieten dieselbe Werteart haben. Eine Mischung
von Bewegungs- und Bestandswerten ist nicht zulaessig.
- Die "normalen" Arbeitsgebiete sollten viele gemeinsame
Schluessel und Werte haben. Sie muessen jedoch nicht in
ihren Schluesseln bzw. Werten vollstaendig uebereinstimmen.
Wird ein logisches Arbeitsgebiet angefordert, so wird die
Anforderung auf alle beteiligten physikalischen Arbeitsgebiete
verteilt. Beispiel: Das logische Arbeitsgebiet 502
bestehe aus den physikalischen Arbeitsgebieten 1, 101, und 151.
Wird das Arbeitsgebiet 502 angefordert, so wird hieraus
eine Anforderung der Arbeitsgebiete 1, 101 und 151 erzeugt.
Eine Werteanforderung aus einem logischen Arbeitsgebiet
wird auf alle enthaltenen physikalischen Arbeitsgebiete verteilt.
Fehlt der betreffende Wert in einem physikalischen Arbeits-
gebiet, so wird die Werteanforderung fuer dieses Arbeits-
gebiet ignoriert.
Logische Arbeitsgebiete ersparen also das Zusammenaddieren
von Werten aus mehreren Arbeitsgebieten zu einem darzustellenden
Wert mit Hilfe von Formeln.
Die Einfuehrung von logischen Arbeitsgebieten ist insbesondere
dann interessant, wenn es "historische" Arbeitsgebiete gibt.
Beispiel: Das Arbeitsgebiet 1 enthaelt die Daten fuer die
Jahre 1990 bis 1995 und wird stillgelegt, weil sich in diesem
Zeitraum nichts mehr aendert. Arbeitsgebiet 1 wird als
Arbeitsgebiet 11 fortgefuehrt, enthaelt die Daten fuer die
Jahre 1996 bis 2005 und wird ebenso stillgelegt.
Arbeitsgebiet 11 wird als Arbeitsgebiet 21 fortgefuehrt
und enthaelt die Daten ab dem Jahr 2006. Arbeitsgebiet 21
wird noch fortgeschrieben. Eine Auswertung ueber die
Jahre 1991, 2001 und 2010 benoetigt also drei Arbeitsgebiete.
Jeder angeforderte Werte muss als Werteformel erfasst
werden, wobei der betreffende Wert aufaddiert wird.
Bei einem logischen Arbeitsgebiet mit den physikalischen
Arbeitsgebieten 1, 11 und 21 waere nur eine "einfache"
Werteanforderung erforderlich.
Auf eine vollstaende Uebereinstimmung aller Schluessel
bzw. Werte aller physikalischen Arbeitsgebiet wird bewusst
verzichtet, weil i.a. im Laufe der Zeit neue Schluessel
oder neue Werte hinzukommen koennen, die "historischen"
Arbeitsgebiete jedoch nicht angepasst werden sollen.
Logische Arbeitsgebiete erleichtern die Anforderungs-
erstellung in Faellen wie oben geschildert deutlich.
Logische Arbeitsgebiete sollten auch zu besseren (kuerzeren)
Programmlaufzeiten fuehren, da weniger Werte betrachtet
werden und weniger Formeln abgearbeitet werden muessen.
Die Auswertung faechert die Anforderung eines logischen
Arbeitsgebiets auf die enthaltenen physikalischen
Arbeitsgebiete auf. Es wird i.a. so getan, als waeren
die physikalischen Arbeitsgebiete explizit angefordert.
Dies ist insbesondere im Zusammenhang von Pruefungen
von Bedeutung. Werden also z.B. Zeitraeume angefordert,
die nicht in allen beteiligten physikalischen Arbeitsgebieten
verfuegbar sind, so wird die Option "NMAXDAT" verlangt.
Die Aussagen aus Kap. 13.1 beziehen sich auf die beteiligten
physikalischen Arbeitsgebiete.
Vorheriges Kapitel: 18 Statistische Plandaten in Form von ASS-Vorgabewerten
Nächstes Kapitel: Anhang A ASS-Fehlermeldungen