1 EINFÜHRUNG
Üblicherweise werden ASS-Werte über Schnittstellendateien im Batch in die Summendatenbank eingespeichert. Insbesondere bei der Speicherung von Plandaten besteht oft der Wunsch, diese im Dialog aktualisieren zu können. Diese Dokumentation beschreibt die Werterfassung unter ASS-EXCEL. Es können Werte für Monats-Arbeitsgebiete und für Tages-Arbeitsgebiete erfasst werden. Bei Monats-Arbeitsgebieten müssen bei den beteiligten ASS-Anforderungen alle Zeiten auf Monatsbasis angegeben werden, bei Tages-Arbeitsgebieten entsprechend auf Tagesbasis.
1.1 INSTALLATIONSABHÄNGIGE AKTIVIERUNG
Die Werterfassung muss vorbereitend installationsweit aktiviert
werden (--> HINSTALL).
Installationsabhängige Variablen in diesem Kontext:
Variable Copy Text-DB --------------------------+---------------+------- ER-INSTALLIERT SST2104 D A 24 ANZ-ZUGRIFFE-MAX-ERF SST1780 D A 24 KEVINH-EIND-ERGAENZ SST1755 D A 24 (Zeichen für Monats-/Tageswerte SST1231)
Vorbereitung einer neuen Verdichtungsstufe (PCL1097:SY-TEST-AG-NO). Für alle verwendeten Schlüssel sollte in der Schlüsseldatenbank die Dummy-Ausprägung angelegt sein (beachte Zusammenhang mit der Variable KEVINH-EIND-ERGAENZ).
1.2 EINFACHES VERFAHREN DER ASS-WERTERFASSUNG
Die Eingabe der Zahlen erfolgt im EXCEL-Blatt 'Anzeige' in speziellen Erfass-Spalten, die in der Anforderung definierbar sind; zudem ist eine entsprechende Berechtigung nötig ('DD','ZZ').
Eine Dialogeingabe kann in folgenden Schritten ermöglicht werden:
Erstellen einer im Dialog ausführbaren Anforderung mit einer oder mehrerer Erfass-Spalten.
Eine Erfass-Spalte ist durch eine Werteformel definiert, deren Name mit '##' beginnt. Formelinhalt ist lediglich der zu erfassende Wert (ggf. mit ASS-Zeitangabe).
Ausführen der Anforderung über das Menü 'Werterfassung --> Werte erfassen'
Eintrag der Werteinhalte in den Zellen einer angezeigten Erfass-Spalte
Abspeichern durch Betätigen des Menüs 'ASS --> Werte verbuchen'.
In Abhängigkeit von der zur Erfass-Spalte hinterlegten Formel wird die Eingabe absolut oder relativ verbucht. Absolut überschreibt den bisherigen Werteinhalt mit der eingegebenen Zahl. Bei relativer Verbuchung wird sie hinzuaddiert (vgl. Kapitel 3.2).
Auf diese Weise können alle ASS-Wertetypen bearbeitet werden, deren Anlieferungsart auf 4 oder 5 gesetzt ist (Vorgabewert) (auch möglich: Anlieferungsart auf 2 bzw. 3). Weiter wird eine wertspezifische Basis vorausgesetzt. Darüber hinaus gibt es keine Einschränkungen bezüglich der Existenz von Summensätzen oder bzgl. Indexverdichtungsstufen. Eine Neuanlage von Ausprägungen kann die Werterfassung aus Gründen der Datenkonsistenz allerdings nicht durchführen.
Anwendungen:Innerhalb von Anwendungen kann die Werterfassung über die Zielverarbeitung '4' angesteuert werden.
1.3 ERWEITERTES VERFAHREN DER WERTERFASSUNG DURCH AUTOMATISIERTES HERUNTERBRECHEN VON EINGEGEBENEN ZAHLEN
Die Möglichkeit der internen Zuweisung eingegebener Werte zu Schlüsselinhalten nicht angeforderter Schlüssel ist besonders leistungsfähig. Anwendung findet die Erfassung von Vorgaben auf hohen Verdichtungen etwa bei der TopDown-Planung, wenn eingegebene Zahlen anhand in ASS verfügbarer Historien oder sonstiger Algorithmen auf die wertspezifische Basis verteilt werden.
REFERENZANFORDERUNG:
Im einfachsten Fall findet die Werteerfassung ohne Referenzanforderung statt. Die sogenannte Referenzanforderung kann dazu benutzt werden, um eingegebene Zahlen auf nicht angeforderte Schlüssel zu verteilen. Die zum Herunterbrechen nötigen Regeln werden mit der Referenzanforderung verwaltet (vgl. Kap. 4.).
BEISPIEL:
Auf Gebietsebene wird der Umsatz für das kommende Geschäftsjahr vorgegeben (ERFASSANFORDERUNG). Die Zahlen sollen dann automatisch bis auf Vertreterebene heruntergebrochen werden. Grundlage für diese Aufteilung soll der Geschäftsverlauf der letzten beiden Jahre sein (REFERENZANFORDERUNG).
Programmintern gehen bekannte Auswertungstechniken ein:
-
- Verkettete Anforderungen
Die Referenzanforderung wird auf einzelne
Schlüsselinhalte eingeschränkt.
- Anforderungsjoin
Zur Tabelle der eingegebenen Zahlen wird
die Ergebnistabelle der Referenzanforderung
hinzugejoint.
2 TECHNISCHE QUALIFIZIERUNG
2.1 BESTIMMUNG ALLER ZUR EINSPEICHERUNG NÖTIGEN SCHLÜSSELINHALTE
Ein zu erfassender Wert sei in der wertspezifischen Basis nach n Schlüsseln ausgeprägt: (S1, S2, ...,Sn). Die Erfassanforderung fordert daraus m Schlüssel an (m kleiner oder gleich n): (S1, ...,Sm) Teilmenge aus (S1, ...,Sn).
- Fall: m = n Alle Schlüssel der wertspezifischen Basis sind in der Erfassanforderung angefordert. Eine eingegebene Zahl liefert also ein bezüglich der Basis vollständiges n-Tupel an Schlüsselinhalten. Dies erlaubt direkte Einspeicherung der Eingabe. Eine Referenzanforderung ist für die Werterfassung prinzipiell nicht nötig.
- Fall: m < n und ( Referenzanforderung liefert die fehlenden Schlüssel (S(m+1), ...,Sn) ) Nach Ausführung der Referenzanforderung sind wieder alle zur Einspeicherung nötigen Schlüsselinhalte vorhanden.
- Fall: m < n und
( Keine Referenzanforderung oder
Referenzanforderung liefert
nicht vollständig die nötigen Schlüssel:
S1 , ...,S(m+k) mit m <= m+k < n. )
Die Schlüsselinhalte zu den fehlenden Schlüsseln
S(m+k+1), ...,Sn müssen ergänzt werden. In Abhängigkeit von der
Installationsvariable KEVINH_EIND_ERGAENZ
(--> vgl. HANDBUCH INSTALLATION)
wird wie folgt verfahren:
- KEVINH_EIND_ERGAENZ = 'N' Die noch fehlenden Schlüssel werden auf die Dummyausprägung '?!' (KEVINH FF) gebucht (Fragezeichen ==>?!<== Ausrufezeichen).
- KEVINH_EIND_ERGAENZ = 'J' Es wird untersucht, ob die bekannten Schlüsselinhalte der Schlüssel S1, ...,S(m+k) ausreichen, um einen eindeutigen Summensatz in der wertspezifischen Basis zu qualifizieren. Gelingt dies, so wird die Eingabe diesem Summensatz zugeordnet. Andernfalls wird die Eingabe abgewiesen.
2.2 LEERE MENGE - BEHANDLUNG BEIM ANFORDERUNGSJOIN
Beim Anforderungsjoin der Ergebnistabelle der Erfassanforderung zu der Referenzanforderung kann es vorkommen, dass kein Treffer erzielt wird. Über den Parameter &&REF_LM der Erfassanforderung wird gesteuert, wie mit der eingegebenen Zahl dann verfahren werden soll. Er kann einer der vier folgenden Inhalte haben:
- FEHLER
Fehlermeldung bei Leerer Menge, Abbruch. - LOESCHEN
Eingegebene Zahl wird nicht verbucht. - WERT
Eingegebene Zahl wird wie eingegeben verbucht. - NULLEN
Erfassformel wird angewendet, wobei die Operanden aus der Referenzanforderung auf Null gesetzt werden.
Werden keine Zahlen verbucht (z.B. bei 'LOESCHEN'), so erfolgt
eine Fehlermeldung ( ASS4568 , ASS4569 ).
'FEHLER' ist Voreinstellung.
Im Fall 'WERT' oder 'NULLEN' gilt folgendes:
Aus Referenzanforderung zu ergänzende Schlüsselinhalte werden in Abhängigkeit von KEVINH-EIND-ERGAENZ entweder eindeutig ergänzt oder auf die Dummyausprägung '?!' gebucht (Fragezeichen ==>?!<== Ausrufezeichen).
Beispiel: Gegeben sei ein Arbeitsgebiet mit den Schlüsseln 'GEBIET' und 'BEZIRK'.
Erfasst werden die Neuanzahlen auf Gebietsebene:
##ERFASSFORMEL = NEUANZAHL_PLAN (0102)
Die Referenzanforderung soll die eingegebenen Zahlen auf Bezirksebene herunterbrechen:
#$ERFASSFORMEL = IF GESAMT (BEZIRK,NEUANZAHL (0101)) = 0 THEN ##ERFASSFORMEL + 44 + NEUANZAHL (0101) ELSE ##ERFASSFORMEL * NEUANZAHL (0101) / GESAMT (BEZIRK,NEUANZAHL (0101))
Dabei soll die Referenzanforderung Zeilen für die Gebiete 01 und 02, nicht aber für das Gebiet 03, liefern, weil dort im Januar 2001 Neuanzahl = 0 ist.
ERFASSANFORDERUNG | --> | REFERENZANFORDERUNG | --> | ergibt Verteilung durch #$ERFASSFORMEL für | |||
GEBIET | ##ERFASSFORMEL | GEBIET | BEZIRK | NEUANZAHL 0101 | NEUANZAHL_PLAN 0102 | ||
01 | 100 | 01 | 10 | 60 | --> | 100*60/80 = 75 | |
02 | keine Eingabe | 01 | 11 | 20 | --> | 100*20/80 = 25 | |
03 | 55 |
Im Gebiet 01 wird die erfasste Zahl '100' entsprechend der NEUANZAHL 0101 in der Referenzanforderung auf die Bezirke verteilt.
Was passiert mit der für Gebiet '03' vorgegebenen '55' ?
In Abhängigkeit von &&REF_LM wird wie folgt verfahren.
- FEHLER => Fehlermeldung und Abbruch.
- LOESCHEN => Eingegebene Zahl '55' wird ignoriert.
- WERT => Eingegebene Zahl wird wie eingegeben verbucht.
- KEVINH-EIND-ERGAENZ = 'N' --> Dummyausprägung '?!' (Fragez.Ausrufezeichen) beim Schlüssel BEZIRK wird mit '55' gebucht.
- KEVINH-EIND-ERGAENZ = 'J' --> Es wird untersucht, ob zum Gebiet 03 genau ein Summensatz existiert. Falls dies zutrifft, wird NEUANZAHL_PLAN im Jan.2002 dahin mit '55' gebucht. Andernfalls: Fehler.
- NULLEN => Erfassformel wird angewendet, wobei die Operanden
aus der Referenzanforderung auf Null gesetzt werden:
55 + 44 + 0 = 99
(THEN-Fall von #$ERFASSFORMEL)- KEVINH-EIND-ERGAENZ = 'N' --> Dummyausprägung '?!' (Fragez.Ausrufezeichen) beim Schlüssel BEZIRK wird mit '99' gebucht.
- KEVINH-EIND-ERGAENZ = 'J' --> Es wird untersucht, ob zum Gebiet 03 genau ein Summensatz existiert. Falls dies zutrifft, wird NEUANZAHL_PLAN im Jan.2002 dahin mit '99' gebucht. Andernfalls: Fehler.
3 ERFASSANFORDERUNG
3.1 EIGENSCHAFTEN DER ERFASSANFORDERUNG:
- Die Erfassanforderung darf keine Verkettete Anforderung oder Join-Anforderung sein.
- 'Werte' sind einziger Spaltenschlüssel.
- Wertegruppierungen können nicht verwendet werden
- Ein zu erfassender Wert darf nur einmal angefordert werden.
- Zeitintervalle sind ausgeschlossen; Aufteilung eingegebener Zahlen bezüglich der Zeitdimension ist nicht möglich.
- Für die Erfassung noch nicht eingespeicherter Zeiträume kann mit NMAXDAT gearbeitet werden ('Nicht gegen eingespeicherte Zeiten prüfen').
3.2 DEFINITION VON ERFASS-SPALTEN
Die Eigenschaft, einen Wert im Dialog erfassen zu können, wird erst in der Auswertung durch die Definition eines speziellen Werte-Formeltyps zugeordnet. Eine solche Erfass-Formel wird folgendermaßen definiert:
- FORMELNAME: z.B. ##NAME
##NAME erscheint auch als Überschrift dieser Spalte bei der Datenerfassung.
- FORMELINHALT:
In der Erfass-Formel muss der zu ändernde Wert genau einmal angegeben werden. Durch Anordnung der Formeloperanden können die folgenden Bearbeitungsarten unterschieden werden:
- ABSOLUTE VERBUCHUNG: (Überschreiben)
'Wertebezeichnung' des zu überschreibenden Wertes
Beispiel:
##UEBERSCHREIBEN = UMSATZ
-> eingegebene Zahl überschreibt den Wert UMSATZ - RELATIVE VERBUCHUNG: (Addieren)
'0 + Wertebezeichnung' des zu ändernden Wertes
Beispiel:
##ADDIEREN = 0 + UMSATZ
-> eingegebene Zahl wird zum Wert UMSATZ addiert
- ABSOLUTE VERBUCHUNG: (Überschreiben)
3.3 EINGABEMÖGLICHKEITEN IN DER ERFASS-SPALTE
In einer Erfass-Spalte können zunächst in allen angezeigten Zellen die gewünschten Eingaben vorgenommen werden. Dabei dürfen unterschiedliche Eingabeoptionen verwendet werden. Innerhalb der Erfasszelle können die einzelnen Eingaben durch "." oder BLANK getrennt erfolgen (z.B. + 500../5).
Nach den Eingaben in den Zellen kann man via Menü 'ASS --> Werte verbuchen' die Abspeicherung dieser Anweisungen auslösen.
Folgende Eingabemöglichkeiten stehen zur Verfügung:
3.3.1 VORZEICHENGERECHTE EINGABE VON DIREKTWERTEN
Entsprechend der Verarbeitungsanweisungen in der Erfassformel wird die in der entsprechenden Spalte eingegebene Zahl in allen Verdichtungsebenen zum jeweiligen Wert verarbeitet.
Beispiele: 2000 oder +0,8 oder -10 oder 2,225-
3.3.2 ZUWEISUNG EINES WERTEINHALTES AUS EINER ANDEREN ANGEZEIGTEN SPALTE
Statt eines Zahlwertes kann durch Eingabe von beispielsweise "=2" erreicht werden, dass der zu ändernde Wert mit dem angezeigten Inhalt der 2. Nicht-Erfass-Spalte aktualisiert wird.
3.3.4 ZUWEISUNG EINES WERTEINHALTES AUS EINER NICHT ANGEZEIGTEN SPALTE (NN-Formel)
Definiert man in der Anforderung zusätzlich zur Erfass-Formel ##NAME eine verborgene NN-Formel gleichen Namens (NNNAME), wird durch Eingabe von "=" automatisch das Ergebnis dieser verborgenen Formel dem Erfasswert hinzugefügt oder dieser damit überschrieben. In der NN-Formel dürfen keine weiteren Werteformeln verwendet werden.
Beispiel:
##PLANNEU = PLANWERT NNPLANNEU = ISTWERT * ( 1+5/100)
Eingabe: '='
-> das Ergebnis der NN-Formel
wird in den PLANWERT gestellt
3.3.5 ZEITLICHE ZUWEISUNG BZW. VERTEILUNG DES EINGEGEBENEN WERTES
Im einfachsten Fall gilt die Eingabe in die Excelzelle für den Zeitpunkt, zu dem die betreffende Excelzelle gehört. Die Möglichkeiten, Zelleneingaben auf Folgezeiten zu beziehen, ist in den folgenden Kapiteln beschrieben.
3.3.5.1 ZUWEISUNG BZW. VERTEILUNG DES EINGEGEBENEN WERTES AUF BESTIMMTE FOLGEZEITEN
Soll ein eingegebener Wert auch für die Folgezeitpunkte gespeichert werden, kann dies durch die zusätzliche Eingabe "*n" erreicht werden, wobei n die Anzahl der gewünschten Zeitpunkte bedeutet. Die Eingabe "/n" bedeutet entsprechend, dass der eingegebene Wert auf die Folgezeitpunkte verteilt wird.
Beispiele: Als ASS-Zeitaspekt wurde "0102" ausgewählt.
Eingabe | Speicherung | ||
---|---|---|---|
MMJJ | MMJJ | MMJJ | |
+600*3 | 0102 = 600 | 0202 = 600 | 0302 = 600 |
+600/3 | 0102 = 200 | 0202 = 200 | 0302 = 200 |
3.3.5.2 AKKUMULIERTE ZUWEISUNG BZW. VERTEILUNG DES EINGEGEBENEN WERTES AUF BESTIMMTE FOLGEZEITPUNKTE
Diese Akkumulierte Zuweisung beziehungsweise Verteilung erfolgt durch #n und :n analog zu *n und /n. Beispiel:
Eingabe | Speicherung | ||
---|---|---|---|
MMJJ | MMJJ | MMJJ | |
0103: 2#3 | 0103 = 2 (2 = 2 * 1) |
0203 = 4 (4 = 2 * 2) |
0303 = 6 (6 = 2 * 3) |
0103: 6:3 | 0103 = 2 (2 = 6 / 3 * 1) |
0203 = 4 (4 = 6 / 3 * 2) |
0303 = 6 (6 = 6 / 3 * 3) |
3.3.5.3 MONATSWERTE BZW. TAGESWERTE
Falls der Zeitraum der letzte (rechte) Zeilenschlüssel ist, wird bei einer Eingabe in einer Erfass-Spalte der installierte Operator (siehe unten) mit dem eingegebenen Wert und der Anzahl der folgenden Monate innerhalb des Jahres bzw. der folgenden Tage innerhalb des Monats angewendet. Monate in Tagesarbeitsgebieten haben stets 32 Tage.
Beispiel:Als Zeit sei Januar bis Dezember 2003 gewählt und im April 100 eingegeben worden. Da der Monatswert standardmäßig mit * installiert ist und April bis Dezember 9 Monate sind, wird diese Eingabe wie 100 * 9 behandelt. Wird die Anzahl der Folgemonate direkt eingegeben, so gilt dies nicht als Monatswert.
Installationsabhängig können die oben genannten Zeichen =, +, -, *, /, # und : über das Include SST1231 abgeändert werden. Der Monats-/Tageswert wird standardmäßig wie * behandelt, kann aber auch auf jedes andere Zeichen gelegt werden oder mit einem Leerzeichen deaktiviert werden.
4 WERTERFASSUNG mit REFERENZANFORDERUNG
4.1 PRINZIP DER SCHLÜSSELINHALTSERGÄNZUNG
Die Verteilung eingegebener Zahlen auf nicht angeforderte Schlüssel kann mithilfe einer Referenzanforderung geregelt werden. Sie enthält dann entsprechend der Erfassformel eine Referenzformel, deren Name statt mit '##' mit '#$' beginnt. Diese 'automatische' Ergänzung von Schlüsselinhalten ist intern prinzipiell über den ASS-Anforderungsjoin realisiert (vgl. --> Handbuch Auswertung).
Die Ergebnistabelle der Referenzanforderung wird zum Ergebnis der Erfassanforderung hinzugejoint, wobei die eingegebenen Zahlen in die Berechnung der Referenzformel eingehen.
Funktionsweise des Join:
- Die Referenzanforderung wird an die Erfassanforderung herangejoint.
- Alle Schlüssel der Erfassanforderung sind dabei Joinfelder und müssen daher in der Referenzanforderung angefordert werden.
- In der Referenzanforderung darf bei keinem dieser Schlüssel eine Ausprägungsselektion vorgenommen werden.
- Falls bezüglich einer Kombination von Schlüsselausprägungen keine Treffermenge erzielt werden kann, wird in Abhängigkeit der ASS-Installationsvariable 'KEVINH-EIND-ERGAENZ' verfahren (s.u.).
4.2 BEISPIELE
Via Erfassformel wird lediglich auf einen Wert Bezug genommen, der auf der Summendatenbank zu einem Zeitpunkt verändert werden kann. Die Referenzformel kann dann frei gestaltet werden.
Arbeitsgebiet VERTRIEB mit Werten UMSATZ und UMSATZ_PLAN
Schlüssel entsprechend Orgahierarchie
( GEBIET, BEZIRKSDIREKTION, G.STELLE)
Auf GEBIETsebene soll nun der UMSATZ geplant werden und diese
Planung auf BEZIRKSDIREKTIONsebene heruntergebrochen werden.
Beispiel:
ERFASSANFORDERUNG:
Arbeitsgebiet:
VERTRIEB
Schlüssel:
kein ZEITRAUM / Anforderung von Zeiten bei WERTE,
GEBIET
WERTE im Spaltenschlüssel
Werte mit Werteformeln:
Wert UMSATZ(0101)
##UMSATZ_PLAN = UMSATZ_PLAN(0102)
Wert UMSATZ_PLAN(0102)
REFERENZANFORDERUNG:
Arbeitsgebiet:
VERTRIEB
Schlüssel:
ZEITRAUM 0101 wahlweise in Kopf- oder Zeilenschlüssel,
GEBIET,
BEZIRKSDIREKTION
WERTE im Spaltenschlüssel
Werte mit Werteformeln:
Wert UMSATZ
##UMSATZ_PLAN = 0
#$UMSATZ_PLAN = ##UMSATZ_PLAN / XXGES,(15,6)
XXCOUNT = 1 , (,,,SVZ)
XXGES = GESAMT(BEZIRKSDIREKTION,XXCOUNT),(15,6)
Eine für ein Gebiet eingegebene Zahl verteilt sich auf
die zum Gebiet untergeordneten Bezirksdirektionen.
Jede Bezirksdirektion bekommt den gleichen Anteil
als Vorgabe.
Beispiel (Erweiterung):
Für einen weiteren Wert UMSATZ_PLGEB mit Nummer 175 können gleichzeitig Vorgaben auf Gebietsebene erfolgen, die um 5 Prozent niedriger sind:
ERFASSANFORDERUNG:
Wert UMSATZ_PLGEB(0102)
REFERENZANFORDERUNG:
Die Verbindung zum Wert erfolgt bei diesem weiteren Wert über die Wertenummer (Formelbezeichnung im Format #$Wnnnnn mit nnnnn=Wertenummer, bzw. #$W plus Wertenummer, wobei führende Nullen nicht notwendig sind): #$W175 = ##UMSATZ_PLAN * 95 / 100 / XXGES ,(15,6)
Beispiel (falsch):
Referenzformel:
#$UMSATZ_PLAN = ##UMSATZ_PLAN
Auswirkung:
Die eingegebene Zahl wird für jede
betreffende Zeile der Referenzanforderung
dupliziert.
Die Summe über diese Zeilen erscheint nach
dem Verbuchen der Zahlen auch in der Spalte.
(Vielfaches der eingegebenen Zahl,
falls REF_RUND = 0, s.u.).
Besonderheit:
In der Summe verbleibt in manchen Fällen eine Differenz gegenüber der eingegebenen Zahl. Falls sich nun die eingegebenen Zahlen nach dem Wegschreiben der Werte wieder zu der eingegebenen Zahl summieren sollen, muss mit REF_RUND geregelt werden, welchem Schlüsselinhalt die Differenz zugeschlagen wird (s.u.).
4.3 ZUORDNUNG DER REFERENZANFORDERUNG ZUR ERFASSANFORDERUNG
Die Zuordnung einer Referenzanforderung wird durch Anforderungsparameter der Erfassanforderung gesteuert (reservierte Parameternamen). Zur Erfassung dieser Parameter kann via Menü 'Werterfassung' der Dialog 'Referenzanforderung zuordnen' benutzt werden.
Dieser pflegt in die Parametertabelle beispielsweise folgende Parameter ein:
TEXT | NAME | INHALT | ART | REGEL |
---|---|---|---|---|
REF-Bibliothek | &&REF_BIB | B | NE | SP |
REF-Name | &&REF_ANF | REF_ANF | NE | SP |
Zeit-Distanz für Monate | &&REF_DIST | -12 | NE | SP |
Zeit-Distanz für Tage | &&REF_DTT | -32 | NE | SP |
Rundung | &&REF_RUND | 5 | NE | SP |
Leere_Menge | &&REF_LM | FEHLER | NE | SP |
Verteilung auf Folgemonate | &&REF_MON | 12 | NE | SP |
Verteilung auf Folgetage | &&REF_TAG | 32 | NE | SP |
&&REF_BIB und &&REF_ANF qualifizieren eindeutig die zugehörige Referenzanforderung.
&&REF_LM gibt vor, wie verfahren wird, falls der Anforderungsjoin der Ergebnistabellen der Referenz- zur Erfassanforderung ohne Treffer bleibt ('LEERE MENGE', s.o.).
&&REF_MON gibt die Anzahl Monate vor, mit denen die errechneten Zahlen auf die Folgemonate dupliziert werden (Monats-AG).
&&REF_TAG gibt die Anzahl Tage vor, mit denen die errechneten Zahlen auf die Folgetage dupliziert werden (Tages-AG).
4.4 EIGENSCHAFTEN DER REFERENZANFORDERUNG
4.4.1 SCHLÜSSEL, WERTE, PARAMETER
- ANFORDERUNGSTYP: Die Referenzanforderung darf keine Verkettete- oder Join-Anforderung sein.
- SCHLÜSSEL: Alle Schlüssel der Erfassanforderung müssen auch in der Referenzanforderung angefordert werden. Bei keinem dieser Schlüssel darf eine Ausprägungsselektion vorgenommen werden.
- WERTE: Erfass- und Referenzformel
- 'Werte' muss einziger Spaltenschlüssel sein.
- Jede Erfassformel, die weiterverarbeitet werden soll,
muss formal wieder angefordert werden.
Der Formelinhalt wird dabei überlesen,
z.B.: ##UMSATZ_PLAN = 0
- Die zugehörige Referenzformel hat als
Präfix '#$' (statt '##')
und verarbeitet die Erfassformel:
z.B.: #$UMSATZ_PLAN = (##UMSATZ_PLAN * NNGesamt) + 10.
Formal ist die Referenzformel eine Funktion der Erfassformel. - Die Referenzformel ist möglichst einfach zu halten. Standardoperatoren (GESAMT, KUMUL, TOTAL, RANG) müssen via NN-Formeln eingebunden werden.
- PARAMETER: Wie bei Verketteten Anforderungen oder Joinanforderungen wird für Parameter gleichen Namens der Parameterinhalt von der Erfassanforderung an die Referenzanforderung vererbt.
4.4.2 ZEITRÄUME, REF_DIST, REF_DTT, REF_MON und REF_TAG
- Mit Zeitbezug:
REF_DIST gibt den Zeitabstand der Referenzanforderung zur Erfassanforderung in Monaten an. REF_DTT gibt analog den Zeitabstand in Tagen an. REF_DTT darf nur bei Tagesarbeitsgebieten verwendet werden. -48 <= REF_DIST <= 48, -512 <= REF_DTT <= 512. Zeitraum ist in der Referenzanforderung Kopf- oder Zeilenschlüssel. Die Referenzanforderung wird mit dem Zeitaspekt der Erfassanforderung ausgeführt, wobei REF_DIST Monate und ev. REF_DTT Tage addiert werden. - Kein Zeitbezug (REF_DIST = 'N'):
- Der Zeitaspekt der Referenzanforderung wird n i c h t manipuliert.
- 'Zeitraum beim Wert' --> mehrere Zeitpunkte innerhalb der Anforderung möglich
- 'Zeitraum' als Schlüssel --> es darf genau ein Zeitpunkt angefordert sein.
- Hinweis: Es kann mit den Parameterarten NM und NJ gearbeitet werden
Besonderheit:
Bei &&REF_DIST = 'N' und &&REF_MON > 0 bzw. &&REF_TAG > 0
wird &&REF_DIST = 0 angenommen.
Falls zur Erfassung dieses Parameters der Dialog 'Referenzanforderung zuordnen' unter 'Werteerfassung' benutzt wird, erfolgt die Eingabe analog, also Auswahl unter "Zeitbezug":
- "keiner" entspricht REF_DIST = "N" / kein Zeitbezug
- "Monate" mit Zahl entspricht einer Angabe -48 <= REF_DIST <= 48 / mit Zeitbezug (Tages-AG,Monats-AG)
- "Tage" mit Zahl entspricht einer Angabe -512 <= REF_DTT <= 512 / mit Zeitbezug (Tages-AG)
&&REF_MON gibt die Anzahl Monate vor, mit denen die errechneten Zahlen auf die Folgemonate dupliziert werden. Dabei wird die Eingabe für jeden Folgemonat neu ergänzt um die in der Referenzanforderung zu bestimmenden Schlüssel. Analog gibt &&REF_TAG die Anzahl Tage vor, mit denen die errechneten Zahlen auf Folgetage verteilt werden. &&REF_MON kann in Monats-AG's, &&REF_TAG kann in Tages-AG's verwendet werden.
4.4.3 RUNDUNG (REF_RUND)
Die Verteilung der Differenz zwischen eingegebener Zahl und der Summe der weggeschriebenen Werte wird mithilfe der Variable REF_RUND geregelt (wichtigstes Anwendungsfeld ist die Verteilung von Rundungsdifferenzen):
- keine Verteilung
- alles zum betragsmäßig größten Wert der betragsmäßig größte Wert wird um die Differenz erhöht
- alles zum betragsmäßig kleinsten Wert analog zu 1
- gleichmäßig, Start mit betragsmäßig größtem Wert die Differenz wird möglichst gleichmäßig verteilt
- gleichmäßig, Start mit betragsmäßig kleinstem Wert analog zu 3
- gleichmäßig, Start an Anfang analog zu 3; Anfang ist die erste Ausprägung
Beispiel:
Falls eine Rundungsdifferenz '3' auf vier Summensätze
gleichmäßig ganzzahlig zu verteilen ist, legt 'Start'
fest, welcher der vier Wertinhalte sich nicht um '1'
erhöht.
Das Rundungsverfahren lässt sich für jede Formel individuell deaktivieren (Option NRD). Beispiel: #$W175 = ##Neuanzahl_Plan * XXGES * 105 / 100,(15,0,,NRD) bzw. in der Maske zur Pflege von Werteformeln die Option "keine Rundung bei der Werteerfassung" auswählen