Kapitelübersicht
14 Verkettete Anforderungen
14.1 Definition und Einsatzmoeglichkeit
14.2 Erstellen und Ausfuehren einer verketteten Anforderung
Kap. 14
Verkettete Anforderung
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Inhaltsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Kap. 14.1
Definition und Einsatzmoeglichkeit
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Stichwortverzeichnis
In einigen Anwendungsfaellen ist es angebracht, Schluessel-
inhalte, die eine Anforderung liefert, in folgenden Anforde-
rungen weiter zu verarbeiten. Dieses kann dazu benutzt werden,
Auswertungen durchzufuehren, die andernfalls nur schwierig oder
gar nicht unter ASS formulierbar sind.
Beispiele:
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a) In einem Arbeitsgebiet sind u. a. die Schluessel VERTRETER und
VERTRAGSNUMMER sowie die Werte ABSCHLUSSSUMME (Hoehe des Ver-
tragsabschluss in DM) und ANZAHL_ABSCHLUESSE enthalten. Zu
jedem Vertreter soll nun fuer einen Zeitraum die Anzahl der
Abschluesse mit Abschlusssumme unter 1000 DM ermittelt werden.
b) Gegeben sind zwei Arbeitsgebiete. In einem Arbeitsgebiet ist
eine Organisationsstruktur (zeitbezogen) bestehend u. a. aus den
Schluesseln GESELLSCHAFT, GEBIET sowie VERTRETER abgelegt. Im
zweiten Arbeitsgebiet sind die Vertragsdaten zu den einzelnen
Vertretern gespeichert, z. B. VERTRAGSNUMMER, ABSCHLUSSSUMME,
VERTRAGSDAUER etc. Gesucht sind nun die Vertragsdaten der Ver-
traege zu den Vertretern des Gebietes Nord.
Problemstellungen der obigen Art lassen sich auf einfache Weise
durch verkettete Anforderungen loesen: eine verkettete Anforde-
rung besteht aus einer Folge von (gewoehnlichen) ASS-Anforderungen
(Rekursionen sind nicht zulaessig), die nacheinander ausgefuehrt
werden. Das Ergebnis der verketteten Anforderung ist dabei das
Ergebnis der letzten Anforderung. Durch die Angabe sogenannter
Eingabe- und Ausgabeschluessel (Input- und Outputschluessel)
werden durch eine Anforderung selektierte Schluesselinhalte an
folgende Anforderungen weitergereicht. Genauer gesagt werden
unter den Ausgabeschluesseln diejenigen Schluessel benannt, deren
Inhalte in folgenden Anforderungen der Verkettung weiter verwendet
werden. Dementsprechend werden bei den Eingabeschluesseln dieje-
nigen Schluessel angegeben, deren Inhalte bei der Auswertung aus
einer in der Verkettung vorher ausgefuehrten Anforderung stammen.
Der Loesungsansatz im ersten Beispiel besteht demnach darin, in
einer ersten Anforderung die Vertraege (Vertragsnummer, zuge-
hoeriger Vertreter) zu bestimmen, deren Abschlusssumme unter
1000 DM liegt. Diese Schluesselinhalte werden dann in einer
zweiten Anforderung weiterverarbeitet. Hieraus leiten sich nun
auch die Eingabe- und Ausgabeschluessel ab: VERTRAGSNUMMER und
VERTRETER sind in der ersten Anforderung Ausgabeschluessel und
in der zweiten Anforderung zugleich Eingabeschluessel.
Die Vorgehensweise im zweiten Beispiel ist aehnlich: In einer
ersten Anforderung werden zunaechst saemtliche Vertreter des
Gebietes Nord (zu einem Zeitpunkt) selektiert. Das geschieht
unter Zuhilfenahme eines Hilfswertes, was gewaehrleistet,
dass diese Anforderung saemtliche Vertreter liefert.
In der zweiten Anforderung werden dann zu diesen Vertretern die
Vertragsdaten bestimmt. Damit ist VERTRETER Ausgabeschluessel
der ersten Anforderung und Eingabeschluessel der zweiten Anfor-
derung.
Kap. 14.2
Erstellen und Ausfuehren einer verketteten Anforderung
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Das Erstellen einer verketteten Anforderung erfolgt in der Maske
VS130. Diese laesst sich von der (Einstiegs-)Maske VS100 aus
ansteuern, indem der Anforderungsname eingegeben und das ent-
sprechende Feld fuer verkettete Anforderungen gekennzeichnet wird.
Insgesamt lassen sich bis zu acht Anforderungen verketten. Zu
jeder dieser Anforderungen lassen sich wiederum bis zu acht Ein-
('E') und Ausgabeschluessel ('A') spezifizieren.
Beispiel:
ART NAME SCHLUESSEL
B STARTANF
A 100 110 ..... ..... ..... ..... ...
B FOLGEANF E 110 ..... ..... ..... ..... ..... ...
A 110 ..... ..... ..... ..... ..... ...
B ENDE_ANF E 100 110 ..... ..... ..... ..... ...
A ..... ..... ..... ..... ..... ..... ...
. ........ E ..... ..... ..... ..... ..... ..... ...
>>> STARTANF liefert die selektierte Schluesselinhalte
Ausgabeschluessel '100', '110'.
>>> FOLGEANF selektiert die Schluesselinhalte zum
Schluessel '110' weiter.
>>> ENDE_ANF wird nur mit den Schluesselinhalten ausgefuehrt
die die STARTANF zum Schluessel '100'
und die FOLGEANF zum Schluessel '110'
ausgegeben haben.
ENDE_ANF wird mit diesen Schluesselinhalten ausgegeben.
Aus der Definition der Ein- und Ausgabeschluessel (vgl. vorher-
gehenden Abschnitt) folgen unmittelbar einige Restriktionen fuer
die Verwendung:
(i) Die erste Anforderung der Verkettung besitzt keine Ein-
gabeschluessel.
(ii) Die letzte Anforderung der Verkettung besitzt keine Aus-
gabeschluessel.
(iii) Ein- und Ausgabeschluessel muessen angefordert werden,
genauer: ein Ausgabeschluessel muss Kopf- oder Zeilen-
schluessel sein, ein Eingabeschluessel kann Kopf-, Zeilen-
oder Spaltenschluessel sein.
(iv) Jeder Eingabeschluessel muss in einer in der Verkettung
vorher auszufuehrenden Anforderung als Ausgabeschluessel
deklariert werden.
Ferner gilt:
(v) Eine zusaetzliche Selektion der Schluesselinhalte von
Eingabeschluesseln durch Angabe von Einzelauspraegungen,
Intervallen, Masken, Mengen etc. bei Deklaration im Kopf-
oder Zeilenschluessel ist nicht erlaubt.
(vi) Sollen die Inhalte von verketteten Schluesseln (Kap. 4.3.15)
weitergereicht werden, so ist wie folgt zu verfahren: In
der Anforderung, in der die Schluesselinhalte ermittelt
werden, sind wie gewohnt alle Schluessel (falls nicht
selektiert) oder nur der linkeste Schluessel anzufordern.
In der Anforderung, zu der die Schluesselinhalte durch-
gereicht werden, ist nur der linkeste Schluessel anzu-
fordern. In der verketteten Anforderung selber wird
ebenfalls nur der linkeste Schluessel als Eingabe- bzw.
Ausgabeschluessel deklariert.
(vii) Wird ein Schluessel in mehreren Anforderungen als Aus-
gabeschluessel deklariert, so werden alte Inhalte von
Anforderung zu Anforderung in der verketteten Anforderung
jeweils ueberschrieben. Ein entsprechender Eingabeschlues-
sel bezieht seine Inhalte von demjenigen Ausgabeschlues-
sel, der zuletzt in einer Anforderung verwendet wurde.
Zu einer verketteten Anforderung kann ein KOMMENTAR angegeben
werden. (--> KO )
Ferner ist es moeglich PARAMETER zu definieren. (--> PD )
Diese koennen insbesondere dazu benutzt werden, Voreinstellun-
gen von Parametern bei den Einzelanforderungen zu uebersteuern.
Hierzu werden die betreffenden Parameter ebenfalls bei der
verketteten Anforderung deklariert und vorbelegt bzw. in der
Maske VS167 belegt (siehe hierzu Kap. 9.2 und 9.4).
Zulaessig sind dabei saemtliche Art/Regel-Kombinationen, die
dort angegeben sind, mit Ausnahme von AU/KY.
Verkettete Anforderungen lassen sich wie gewoehnliche Anforde-
rungen ausfuehren, d. h. es stehen die Funktionen LIST, TSTAT
und STAT zur Verfuegung. Allerdings werden bei LIST nicht die
Anzahl der erforderlichen Zugriffe und die maximale Anzahl Zeilen
der Listen angegeben.
Ebenso stehen verkettete Anforderungen auch unter Anwendungen
zur Verfuegung.
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